lautete der ursprüngliche Titel des Projektes rund um Weimars einzige dauerhafte Freiluftgalerie und auch wenn dieses hier Namengebende Merkmal kein neues in der Kunstwelt ist, so wurde es doch zum Anlass der thematischen Ausrichtung der geplanten Ausstellungen. Von dieser Verknüpfung – vom Umgang des Künstlers mit anderen Künstlern – ausgehend werden die kommenden Ausstellungen sich mit zeitgenössischen Erscheinungen des ›Aufeinander-Bezug-Nehmens‹, der Wiederverwendung und des Aneignens beschäftigen. Ob im modischen Retro-Look, im musikalischen Sampling, im filmischen Remake, oder in der Appropriation Art, das Phänomen der Aneignung geistigen Eigentums von Künstlern durch andere Künstler begleitet die Menschheit schon seit dem sie sich erinnert. Was wir allerdings trotz dieser augenscheinlich so langen Tradition feststellen müssen, ist das veränderte Ausmaß – die enorme Qualität und Quantität dieses Phänomens – welches wir im digitalen Zeitalter erreicht haben. Der Anspruch auf materielle Einzigartigkeit von künstlerischen und gestalterischen Werken wird damit ein weiteres mal empfindlich berührt und stellt sowohl Produzenten als auch Rezipienten verstärkt vor neue Fragen von Lesart und Grundsatz. Die möglichen Ansatzpunkte dieses Themas sind sehr vielfältig und dem Umgang der Kunst mit diesem Thema wird man ab April anhand verschiedener zeitgenössischer Künstler mitten in Weimar begegnen können.